Die Geschichte der Eifelwälder beginnt am Ende der letzten Eiszeit vor ca. 20.000 Jahren. Nach dem Rückzug der Gletscher entstanden in ganz Mitteleuropa Birken- und Kiefernwälder. Nachdem das Klima noch etwas wärmer wurde (ca. 5500-2500 v. Chr.) entstanden Mischwälder mit Ahorn, Eichen, Eschen, Ulmen, Linden und Haselnuss. Eine weitere Klimaänderung zu kühlerem feuchtem Wetter setzte die Grundlage für die starke Verbreitung der Buche. 90% der heutigen Fläche von Rheinland-Pfalz waren zu Beginn der Römerzeit (ca. 300 n.Chr.) mit dichten Eichen- und Buchenwäldern bedeckt. Danach setzte eine erste Rodungsphase ein (um 1100 n.Chr). Dabei wurden ca 60% der Landesfläche vom Wald befreit. Als treibende Kraft dieser einschneidenden Veränderung ist hier die Holzkohlegewinnung für die aufkommende Eisenverhüttung zu nennen. Dabei wurden ca. 40 m3 Holzkohle benötigt um eine Tonne Eisen zu erzeugen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts beschrieben zeitgenössische Aufzeichnungen die Eifel als kahles, von Heide überzogenes Gebirge. Die Bevölkerung der Eifel hielt sich mit der Scheffelwirtschaft mehr recht als schlecht über Wasser. Es ist mehr als eine Hungersnot überliefert, bei der das Vieh im Stall von Zeit zu Zeit von einer Seite auf die Andere gewendet werden musste, da es zu schwach war sich auf den eignen Füßen zu halten.
Bei der Scheffelwirtschaft brannte man mit Heide, Moos und Gestrüpp überwachsendes Ödland ab, um es in der gleichen Weise für den Getreideanbau zu düngen und nutzbar zu machen. Es konnte dann Roggen und im zweiten Jahr noch Hafer, Spelz (Dinkel) oder Buchweizen eingesät werden. Danach war das Land ausgelaugt und es musste wieder brach liegen gelassen werden. Zudem wurde das Vieh in den Wald getrieben (Eichelmast bei Schweinen). Damit konnte der Wald sich nicht verjüngen und es entstanden ausgedehnte Heide- und Wacholderflächen.
Erst der Preußische Staat betrieb eine systematische Wiederaufforstungspolitik. Zunächst wurden die Staatsforste mit der anspruchslosen und schnellwachsenden Fichte bepflanzt. Als auch von den Gemeinden erkannt wurde, dass das schnell wachsende Holz der Fichte als Gruben- und Bauholz geeignet war, wurde die Aufforstung im großen Stil betrieben. Dadurch wurden die traditionellen Heide- und Ödflächen bis auf einige kleinere Gebiete zurückgedrängt. Heute wird diese von Menschenhand vor Jahrhunderten geschaffene alte Kulturlandschaft von gegründeten Fördervereinen gepflegt und im ursprünglichen Zustand erhalten. Dabei kommen neben modernen Maschinen zur Rodung des zu üppig wuchernden Baumbestands, auch lebende Helfer wie z.B. Schafe zum Einsatz. Es wurden Vereinbarungen mit ortsansässigen Schäfern getroffen, so dass sichergestellt ist, dass 1 bis 2 mal im Jahr das aufkeimende Unterholz zurückgeweidet wird.
Seit dem Jahr 2009 ist in der Wacholderheide zu Langscheid ein Heidegarten eingerichtet worden. Dort können auf einem kurzen Rundweg die typischen Pflanzen der Heidelandschaft betrachtet werden. Auf Informationstafeln gibt es Hintergrundinformationen zu den einzelnen Pflanzenarten.
Heide Nelke
Dianthus deltoides
kleine Bibernelle
Habichtskraut
Die Kapelle von Langscheid wurde im Jahre 1847 erbaut. Im Laufe der Jahre wurde sie mehrfach renoviert. Sie wird von der Gemeinde unterhalten. Der Schutzpatron ist der Hl. Lazarus. Der Bau wurde notwendig, da im Jahre 1847 die aus Holz gebaute Vorgängerin abgebrannt war.
Der Innenraum wurde im Jahr 1972 grundlegend renoviert und in den letzten Jahren durch neue Fenster, automatische Glockensteuerung und einige andere Änderungen ergänzt.
Langscheid bildet zusammen mit Acht, Arft, Welchenbach und Langenfeld die Pfarrei Langenfeld. Die Pfarrkiche zu Langenfeld ist weit über die Pfarrgrenzen als “Eifeldom” bekannt. Die gotisierende Hallenkirche wurde zwischen 1894 und 1898 gebaut und am 10. Mai 1900 konsekriert. Die Finanzierung und die Organisation des Baus ist dem damaligen Pfarrer Jakob Thewes zu verdanken, der gegen den Widerspruch der bischöflichen Behörden in Tier den großen Bau realisierte.